“Ein Schritt zurück,
nachdem man einen falschen Weg eingeschlagen hat,
ist ein Schritt in die richtige Richtung”
Kurt Vonnegut

Wir haben es versucht. Wir haben es wirklich versucht: Wir sind nach Genf und nach Porrentruy zum Spiel gegen Ajoie gefahren, nicht gerade die bequemsten Auswärtsspiele in der Liga, und noch dazu unter der Woche. Wir haben es versucht, obwohl uns die Liga verboten hat, jegliches Material der organisierten Fanszene (Transparente, Fahnen, usw.) in die Auswärtssektoren mitzunehmen, ein Verbot, das bereits seit dem Auswärtsspiel in Genf gilt. Wir haben es versucht, weil wir das Team in jedem Stadion und in jeder Stadt unterstützen wollten und immer noch wollen. Wir haben es versucht, weil wir an dieses Team und diese Farben glauben. Ein Team, das gerade vorgestern eine historische Fahrt gekrönt hat, indem es nach Jahrzehnten den Pokal in die Höhe stemmte, und das, da sind wir sicher, alle “Biancoblu” begeistert hat.

Wir haben es versucht, aber wir wollen das Stadion so nicht und wir können es so nicht leben. Ohne Fahnen, Transparente, Megaphone und Trommeln im Stadion wissen wir nicht, wie wir dort sein sollen. Und auf diese Weise wollen wir dort auch nicht sein. Denn wir sind in einem bunten und lauten Stadion geboren und aufgewachsen, mit Geronimo und Che, die über unseren Köpfen wehten, mit unseren Transparenten für das Team, für den Antifaschismus, gegen die Identitätskontrolle und die Videoüberwachung. Mit dem Transparent der Gioventù Biancoblu, das uns zu jedem Heim- und Auswärtsspiel begleitet. Ohne all das macht das Stadion für uns - aber wir vermuten, auch für viele andere Fans - keinen Sinn mehr.

Wir haben beschlossen, dass, solange das Verbot der Mitnahme von Material der organisierten Fans zu Auswärtsspielen in Kraft ist, die GBB und die anderen organisierten Gruppen der Curva Sud nicht mehr zu den Auswärtsspielen gehen werden. Solange wir ein Stadion nicht auf unsere Weise erleben können, werden wir nicht in das Stadion gehen. Es ist eine schwierige Entscheidung, die wir uns nicht leicht gemacht haben, aber in einem zunehmend düsteren, repressiven Umfeld können wir nicht weiterhin in jedes Stadion gehen, als wäre nichts geschehen.

Wie bereits erwähnt, wollen wir das Team weiterhin unterstützen. Wir werden wie gewohnt bei den Heimspielen anwesend sein und wir werden vor, während und nach den Auswärtsspielen Unterstützungs- und Versammlungsmomente veranstalten. Wir rufen alle “Biancoblu” auf, das Team vor dem Auswärtsspiel in Bern anzufeuern.

Montag, 2. Januar um 14:00 Uhr in Ambrì

Non ci avrete mai come volete voi: Das ist ein Motto, eine Überzeugung, eine Idee, die uns seit 1988 begleitet. Wir haben versucht, ohne jegliches Material an die Auswärtsspiele zu gehen, aber das Stadion ist auf diese Weise einfach kein Stadion. Wir sind uns bewusst, welche Opfer diese Entscheidung für uns als Ultras und “Biancoblu” mit sich bringt, und natürlich für das Team, da die gewohnte Unterstützung vor Ort unweigerlich fehlen wird. Aber wir halten das Ruder gut an Steuerbord und sind uns bewusst, dass der Kompass der Kohärenz und unserer Mentalität uns wieder dorthin führen wird, wo wir sein wollen, auf den Stehplätzen der ganzen Schweiz, um für Ambrì Piotta zu singen!

Tifo, lotta e aggregazione
GBB*