Vor etwas mehr als drei Jahren begannen wir mit unserer Unterstützung für die Menschen in Rojava und ihr demokratisches Projekt. Die niederträchtige Aggression Erdogans gegen die Autonomie Nordsyriens hatte uns damals auf die Straße gebracht, zusammen mit unseren kurdischen Genossinnen und Genossen, welche die internationale Gemeinschaft aufforderten, die Massaker zu stoppen. Und als ob das nicht schon genug wäre, kam noch die Pandemie hinzu und verkomplizierte die Dinge. Doch trotz Lockdown und Grenzschliessungen war es uns immerhin möglich, zu einem kleinen Projekt im Norden der Stadt Kobane beizutragen.

In der Nacht vom 5. auf den 6. Februar 2023, um 4 Uhr morgens, wurde Kurdistan von einem Erdbeben erschüttert. Die kämpfenden und träumenden Völker im Nordosten des syrischen Staates und im Süden des türkischen Staates, die bereits von Assad und Erdogan unterdrückt und ausgeplündert werden, müssen nun mit den verheerenden Auswirkungen der totalen Zerstörung zurechtkommen, noch dazu während des strengen Winters.
Wir sind der Meinung, dass die Emotionen uns nicht vergessen lassen dürfen, die Situation auch unter politischen Gesichtspunkten zu betrachten, untrennbar von der Naturkatastrophe in den betroffenen Gebieten und anderswo. In einer öffentlichen Rede einige Tage nach dem Erdbeben hat Erdogan erklärt: “Diese Dinge (das Erdbeben) sind Teil der Pläne des Schicksals”, aber gleichzeitig deutete er an, dass viele Beamte, die für die Überwachung der Einhaltung der Bauvorschriften zuständig sind, jahrelang Bestechungsgelder angenommen haben und nicht genau hinschauten, wie die billig arbeitenden Bauunternehmen vorgingen. Das gleiche Regime, das sich jetzt mit der Unvermeidlichkeit des Schicksals rechtfertigt, war jahrelang taub für die Warnungen der Geologen, dies zu einem Wirtschaftswachstum um jeden Preis.

Jetzt, da die internationale Solidaritätsmaschine in Gang gesetzt wurde, möchten wir daran erinnern, dass auf beiden Seiten der türkisch-syrischen Grenze kriminelle Regierungen die Situation ausnutzen. Selbst die Suche nach den Vermissten und die Unterstützung der Überlebenden hat eine politische Bedeutung, wobei die Regimes nach unterschiedlichen Kriterien in die Notlage eingreifen und zwischen Freund und Feind unterscheiden. Deshalb laden wir alle, die den Erdbebenopfern Solidarität entgegenbringen wollen, dazu ein, sich an den Roten Halbmond Kurdistans zu wenden, eine Nichtregierungsorganisation, die sich in den Regionen Kurdistans zur Unterstützung aller dort lebenden Völker einsetzt und für ein neues, gerechteres und egalitäres Gesellschaftsmodell kämpft.

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GIOVENTÙ BIANCOBLU
Tifo, lotta e aggregazione